Ein kritischer Blick auf die Cannabis Clubs mit Georg Wurth und Henry Wieker

Show notes

Cannabis soll bald nicht mehr als Betäubungsmittel gelten. Besitz und Konsum werden entkriminalisiert. Zu hause dürfen Erwachsene zukünftig drei Pflanzen für den eigenen Bedarf anbauen. Nicht-kommerzielle Cannabis Clubs sollen zudem Cannabis produzieren – für die eigenen Mitglieder wohlgemerkt. Trotzdem wissen selbst Hanf- und Cannabis-Enthusiasten nicht so recht, ob sie lachen oder weinen sollen. Denn der Gesetzesentwurf für die erste Säule, die Cannabis Clubs, deutet an, dass diese vor keiner einfachen Aufgabe stehen.

Wie groß sind die Hürden für Cannabis Clubs tatsächlich? Wer könnte dies besser beantworten als unsere heutigen Gäste – zwei absolute Hanf-Urgesteine in Deutschland: Georg Wurth, Vorsitzender des Deutschen Hanfverbandes, und Henry Wieker, Vorsitzender des Cannabis Social Clubs Hannover.

Georg, hat sich in einer Mitteilung des DHV zitieren lassen: “Kein konkretes Legalisierungsgesetz in Brüssel vorzulegen und prüfen zu lassen, ist ein Fehler. Ohne ein formelles Notifizierungsverfahren bleibt es die Ampel-Regierung, die den Plan beerdigt, nicht die EU.” Was sind die Vorteile des ersten Eckpunktepapiers verglichen mit dem Club-Modell?

Wäre bei einer Ablehnung aus Brüssel in dieser Legislaturperiode noch ausreichend Zeit für einen Plan B gewesen?

Die Mitgliedsanträge des Cannabis Social Clubs Hannover sind bereits durch die Decke geschossen. Bereitet man sich dort bereits auf den legalen Anbau vor?

Im Gesetz steht, dass die Vereine sich nach Gründung die Erlaubnis für die Produktion von Cannabis bei einer noch zu benennenden Behörde einholen müssen. Das liest sich so, als bereits bestehende Vereine diesen Antrag einreichen können als auch Vereine, die sich erst noch neugründen. Worauf muss man denn in der Vereinssatzung achten, dass man tatsächlich den Cannabis-Anbau genehmigt bekommen kann?

Was bereitet am meisten Kopfschmerzen, wenn man auf den Gesetzesentwurf blickt: Die Sicherungsmaßnahmen, die Dokumentationspflichten, der Sichtschutz, die Mindestabstände, die Jugendschutzkonzepte, …?

Es gibt zudem noch viele vage Formulierungen. Droht behördliche Willkür?

In Malta gibt es 26 Anträge, aber immer noch keinen laufenden Betrieb. Woran liegt es?

Es heißt, dass erst Anfang 2024 damit zu rechnen ist, dass das Gesetz in Kraft tritt. Wieso dauert dies so lange dauert?

Hofft Henry als Gründer von Henry’s Hemp Harvester, einer Ernte-Maschine für Hanffelder, auch auf neue Services in Cannabis Clubs?

Die Industrie war teils zwiegespalten, weil der große deutsche Cannabis-Markt vorerst aufgeschoben wird. Ergeben sich trotzdem auch unternehmerisch spannende neue Geschäftsfelder in der Zusammenarbeit mit den Clubs?

Inwieweit Dritte Geld verdienen dürfen, erscheint aber noch offen. Der Gesetzesentwurf erlaubt zwar das direkte Anstellen von Mitarbeitenden, eine Beschäftigung von Dienstleistern scheint aber schwierig…?

Wie viel Zeit wird denn noch verstreichen, bis die Clubs wirklich anfangen zu produzieren?

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